Region
KLAR! Region Grossglockner/Mölltal - Oberes Drautal
Die Region Großglockner umfasst die im Möll- und im Oberen Drautal gelegenen Gemeinden des politischen Bezirkes Spittal an der Drau im nordwestlichsten Teil des Bundeslandes Kärnten mit einer Fläche von 1.360 km² und 25.312 Einwohnern.
Beide Täler sind die hochalpinsten Täler der Ostalpen und verfügen über beeindruckende Hochgebirgslandschaften mit den längsten und größten Gletschern der Ostalpen und dem höchsten Berg Österreichs, dem Großglockner. Der überwiegende Teil des Gebietes befindet sich im Hochgebirge, ist dünn besiedelt und touristisch geprägt.
DIE GEMEINDEN: Heiligenblut, Rangersdorf, Stall, Flattach, Obervellach, Mallnitz, Reißeck, Lurnfeld, Sachsenburg, Kleblach-Lind, Steinfeld, Greifenburg, Berg i. Drautal, Dellach i. Drautal, Irschen, Oberdrauburg.
DIE PROBLEMATIK: Die bedeutendsten klimawandelbedingten Herausforderungen der Region sind der Anstieg der Durchschnittstemperaturen, der den Rückzug der Gletscher und Vergletscherungen bewirkt. Dadurch ist der Sommer- und Wintertourismus entsprechend anzupassen. Die häufiger auftretenden Naturereignisse wie Starkregen und Hitzewellen machen Anpassungsmaßnahmen notwendig (Bewusstseinsbildung, Klimafitter Wald, Klimafittes Bauen, Leerstandsmanagement, Trinkwasserversorgung sichern, Notstromversorgung, Schutz vor Naturgefahren etc.).
Der Rückzug der Gletscher und Vergletscherungen als geographische und regionale Besonderheit würde einen Verlust der Identität und des Alleinstellungsmerkmales dieser hochalpinen Region bedeuten.
In Skigebieten der Region, wie u.a. Heiligenblut, Ankogel, der Emberger Alm oder dem Mölltaler Gletscher, sind neue touristische Produkte und Angebote zu entwickeln. Die Gefahr von Waldbränden ist im Vergleich zu den letzten Jahren in hohem Maße gestiegen. Infolge von Fichtenmonokulturen gibt es einen massiven Befall von Borkenkäfern, der auch in höheren Lagen massiv ist. Häufiger auftretende Starkregen verursachen wiederum Überschwemmungen und Muren. Auch der Sommertourismus unterzieht sich einem Wandel und ist somit durch entsprechende klimaangepasste Maßnahmen und Projekte entgegen zu wirken.
Auf einen Blick: Wie sich der Gletscher zurückbildet – hier klicken
Mehr zum Klimawandel: Download – 20170925_Factsheet_Region_GG_M_OD
Detaillierte Beschreibung der Region
Die „Region Großglockner/Mölltal – Oberes Drautal“ umfasst die im Mölltal und im Oberen Drautal gelegenen Gemeinden mit einer Fläche von 1.580 km2. Der überwiegende Teil des Gebietes ist durch die Hochgebirge der Hohen Tauern, der Goldberg-, sowie der Schober-, der Kreuzeck- und Reißeckgruppe und der Gailtaler Alpen geprägt. Der höchste Berg Österreichs mit 3.798 m ü. M. und der Pasterze mit einer Länge von 8 km, als längster Gletscher der Ostalpen, ist nicht nur Namensgeber der Region, sondern zentrales Element für Marketingmaßnahmen in Tourismus-, Klima-, Umweltschutz- und Naturschutzfragestellungen.
In der Region leben rd. 25.300 Menschen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 19 EW/km2 Katasterfläche und liegt damit weit unter dem Durchschnitt Kärntens (59 EW/km2) oder Österreichs (105 EW/km2). Der vorwiegend im Talboden des Möll- und Oberen Drautales gelegene Dauersiedlungsraum umfasst mit 173 km2 nur 11,03 % der Gesamtfläche. Der Anteil der Bevölkerung unter 15 Jahren liegt mit 14,1 % im österreichischen Durchschnitt, der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahren beträgt 21,3 % und liegt damit um 3 % über dem österreichischen Durchschnitt. Die restlichen 64,6 % der Bevölkerung sind zwischen 15 und 65 Jahren alt.
Die Bevölkerungszahl nahm zwischen 2001 und 2020 um 10,2% ab, obwohl in Österreich in diesem Zeitraum die Bevölkerung um 11% zugenommen hatte. Die bevölkerungsbezogenen Daten weisen auf eine ländliche Region mit Strukturproblemen hin. Die Arbeitslosenquote liegt mit 9,1% über dem österreichischen Durchschnitt (7,6%). Der Anteil der Personen mit Sekundärabschluss (70%) liegt höher als in Kärnten (65,0%) und Österreich (60,0%), jener der Personen mit Tertiärabschluss (5,8%) jedoch weit unter den entsprechenden Anteilen in Kärnten (11,0%) oder Österreich (13,0%). Der Auspendleranteil liegt mehr als 12% über den Vergleichswerten von Kärnten und Österreich, während der Bevölkerungsanteil ausländischer Staatsangehöriger (5,0%) weit darunter liegt.
Der von alpinen Gebirgsstöcken geprägte Naturraum, weist einen besonders hohen Anteil an wertvollen Landschaftsräumen auf. Dies findet seinen Niederschlag in der Verankerung des Nationalparks (NP) Hohe Tauern. Die Fläche des NP Hohe Tauern in Kärnten beträgt 440 km2 von einer Gesamtfläche von 1.856 km2. Die Kernzone, sowie weitere Gebiete sind zudem als Natura 2000 Gebiete nominiert und Sonderschutzgebiete sind zusätzlich ausgewiesen.